Depressive Symptomatik im europäischen Vergleich
Ergebnisse des European Health Interview Survey (EHIS) 2
Depressionen sind mit einer erheblichen individuellen und gesamtgesellschaftlichen Krankheitslast verbunden. Der European Health Interview Survey (EHIS) ermöglicht, aktuelle Daten für Deutschland im europäischen Vergleich darzustellen. Hierfür werden Befragungsdaten von 254.510 Teilnehmenden aus Deutschland und weiteren 24 EU-Mitgliedstaaten ausgewertet. Als Indikator für Depressionen wird eine depressive Symptomatik gemäß Patient Health Questionnaire (PHQ-8) herangezogen. In Deutschland ist die Prävalenz mit 9,2 % höher als im europäischen Durchschnitt (6,6 %). Bei Berücksichtigung des Schweregrads zeigt sich jedoch nur hinsichtlich der Prävalenz einer leichten depressiven Symptomatik ein Unterschied (6,3 % versus 4,1 %). Jüngere Menschen haben in Deutschland häufiger (11,5 % versus 5,2 %) und Ältere seltener eine depressive Symptomatik als der Durchschnitt der EU-Mitgliedstaaten (6,7 % versus 9,1 %). Die Ergebnisse können im Kontext von Unterschieden in der Alters- und Sozialstruktur diskutiert werden und weisen auf Handlungsbedarfe hinsichtlich Präventions- und Versorgungsangeboten in Deutschland hin, die insbesondere jüngere Personen einbeziehen sollten.